Wo bleibt hier der Hausverstand!

Mich wundert’s nicht, dass viele mittlerweile die Schnauze voll haben. An den Skiliften drängen sich die Menschenmassen, ein 1 gegen 1 in der Tennishalle ist aber verboten. Wer soll das noch verstehen? Wo bleibt hier der Hausverstand? Redet der grüne Sportminister Kogler nicht mit seinem Parteifreund Gesundheitsminister Anschober? Oder sind die Interessen von Skiliftbetreibern mehr wert als jene von Sportbegeisterten?

Gerade der Nachwuchs leidet unter der aktuellen Situation. Durch Home Schooling und Ausgangsbeschränkungen fällt den Kindern seit Monaten die Decke am Schädel. Statt gemeinsam mit Freunden in der Schule oder im Verein Sport zu betreiben, können sich die Kinder nur über Smartphone-Chats oder Videotelefonie „treffen“. Und welche nachhaltigen Folgen das für ihre Gesundheit hat, kann sich jeder ausmalen.

Nur eine Zahl, um die Wichtigkeit von Bewegung und Sport für eine gesunde Gesellschaft zu untermauern: Schon durch 2 1/2 Stunden Bewegung pro Woche von Herrn und Frau Österreicher erspart sich der österreichische Staat jährlich 560 Millionen Euro an Gesundheitskosten.
Daher müssen gerade in dieser Gesundheitskrise alle Hebel in Gang gesetzt werden, dass der vor allem bei den Kindern besonders ausgeprägte Bewegungsdrang nicht zu kurz kommt. Bis wir die Herdenimmunität erreichen – und ich hoffe, dass das nicht so lange dauert, wie durch das aktuelle Impftempo zu erwarten ist – braucht es einen klugen Maßnahmenmix.

Im Zuge der Schulöffnung sollten also erste Schritte des Hochfahrens ermöglicht werden, da die Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkörper ohnehin regelmäßig getestet werden sollen. Dann spricht nichts dagegen, etwa mit Abstandsregeln einen Sportunterricht unter der Einhaltung von Hygienerichtlinien zu ermöglichen und unter bestimmten Voraussetzungen am Vereinssport teilnehmen zu können.

Und auch der Breitensport braucht gratis-FFP2-Masken und gratis-Heimtests für Vereine und Fans. Kombiniert mit den Präventionskonzepten der Sportverbände, die bislang problematische Cluster im Spitzen- wie im Breitensport verhindert haben, muss Sport auch für die breite Masse wieder ermöglicht werden.

Vor allem im Hinblick auf eine gesunde Zukunft unserer Kinder darf die Politk die aktuelle Situation niemals einfach nur hinnehmen und warten, bis die Pandemie überstanden ist! Es braucht Lösungen, und zwar sofort – gute Vorschläge gibt es genug!

Autor+Bild: Maximilian Köllner

Hoffnung für die Tennisspieler

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler erklärte auf Servus TV, warum die Tennishallen vielleicht bald aufsperren könnten.

Die Tennishallen in Österreich sind – bis auf wenige Ausnahmen für Spitzen- und Leistungssportler – aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Zum Unmut vieler Hobbyspieler, die nicht verstehen können, warum etwa Skifahren erlaubt ist, Tennis in einer großen Halle ohne körperlichen Kontakt jedoch nicht.

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler machte den Hobbyspielern und Hallenbetreibern bei „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ aber Hoffnungen: „Meine Überzeugung ist, dass man Indoor beim Tennis wohl eine Ausnahme machen kann. Aber viele Sportarten wird es nicht geben. Wir haben eine riesen Luftkubatur in den Tennishallen. Es sollte daher möglich sein, dass sich zwei bis vier Leute in diesen großen Räumen sportlich betätigen. Es ist eine Lösung anzustreben, die vom Hausverstand Sinn macht.“

Wann es zu den Öffnungen kommen könnte, ist freilich offen.

Autor: Harald Schume – Österreichischer Tennisverband